Am 9. Oktober jährte sich zum 25. Mal die Gründung der Jugendgruppe von Jörg. Daher gab es zu diesem besonderen Anlass eine kleine Feier in Form eines Grillfestes auf dem Vereinsacker, zu dem auch alle Mitarbeiter und Vereinsmitglieder eingeladen waren. Bis auf einen urlaubsbedingten Ausfall waren alle zehn Gruppenmitglieder erschienen, selbstverständlich auch die vier Gruppenmitglieder "der ersten Stunde".
Nach der Ansprache des Gruppenleiters und dem Grußwort des Vereinsvorsitzenden ließ man sich bei winterlichen Temperaturen und Weihnachtsmarktstimmung Bratwürste, Punsch und sonstige Getränke schmecken. Ein wärmendes Lagerfeuer, kräftig angeheizt von zwei Generationen Hermännern, sorgte bis weit nach Mitternacht für ein stimmungsvolles Miteinander.
Festrede zum 25-Jährigen Jubiläum (es gilt das gesprochene Wort):
Ein weiteres Jubiläum in Eberstadt im Jahr 2007, nach 1225 Jahre Eberstadt und 55 Jahre CVJM in Eberstadt. Beides Jubiläen auf die wir beim diesjährigen Kerweumzug angespielt hatten.
Nun wird unsere Jugendgruppe, der voranzustellende Zusatz „Jugend“ fällt mir zunehmend schwerer, 25 Jahre alt. Am 9. Oktober jährte sich die Gründung im Jahre 1982.
Ich freue mich über alle Gäste die heute unserer Einladung gefolgt sind, sehe mich ein wenig enttäuscht über das Feedback aus dem Mitarbeiterkreis des CVJM-Eberstadt und erlaube mir nun ein paar Gedanken zu unserem Jubiläum zu äußern.
Wir, unsere Gruppe, haben mit Gottes Hilfe und Segen unseren Aristoteles widerlegt: Ich sehe fragende Augen, was will er denn jetzt mit Aristoteles?
Nun ich beziehe mich auf das bekannte Zitat von Aristoteles, was auch heute noch die Meinung vieler Älterer über Jüngere widerspiegelt. Aristoteles wird folgender Ausspruch zugeschrieben „Ich habe überhaupt keine Hoffnung mehr in unsere Zukunft, wenn einmal unsere heutige Jugend die Erwachsenen von morgen stellt. Unsere Jugend ist unerträglich, unverantwortlich und entsetzlich anzusehen“.
Zugegeben harte Worte, daher ist dies zu widerlegen die Aufgabe der Jüngeren, Generation für Generation.
Ich denke wir haben in 25 Jahren bewiesen, dass auch jüngere Verantwortung übernehmen können, dass auch jüngere Verbindlichkeiten leben können. Das bestehende Gemeinschaften weitergeführt werden können. Einfach so.
Die übliche Auffassung, eine Jugendgruppe würde die Neuorientierung von Jugendlichen nach Berufsabschluss, Schulabschluss, Bundeswehr, Zivildienst nicht überleben zeigt sich nicht als ein stereotypes Muss. Es kann auch anders laufen. Es kann auch weitergehen. Einfach so. Auch die Umwandlung in andere Organisationsformen, wie beispielsweise in einen Hauskreis, die ab 1993 von vielen Mitarbeitern und Vereinsverantwortlichen für unsere Gruppe nachdrücklich gefordert wurde, war nicht unser Weg. Lieber weiter wie bisher. Einfach so.
Wir haben einfach weiter Gruppenstunden gemacht, haben uns an Vereinsaktivitäten beteiligt und sind in unsere Freizeiten gefahren. Einfach so, einfach weiter das gemacht, was uns auch vorher gefallen hat.
Warum auch nicht, warum muss man sich grob verbiegen. Klar muss man kleinere Veränderungen wahrnehmen und in die Gruppenarbeit einfließen lassen, aber grundsätzlich ist es immer noch das gleiche, von Anfang an.
Unsere Gruppe trifft sich immer noch praktisch jeden Samstag im bzw. am CVJM-Heim in Eberstadt zu verschiedenen gemeinsamen Aktivitäten. Die gemeinsame Zeit wird in der Regel mit einer Andacht beschlossen. Im Verein beteiligen wir uns an Arbeitseinsätzen im Vereinsheim, in Münchweiler, auf dem Vereinsacker, früher auch bei Dritte-Welt-Aktionen, am Vereinsbus oder bei Kleidersammlungen.
Gemeinsame Freizeiten neben den normalen Gruppenstunden nehmen von Beginn an einen hohen Stellenwert ein und die dort erlebte Gemeinschaft ist ggf. auch ein Teil der Gründe für die Langfristigkeit unserer Gruppe. Wir haben einfach sehr viele Freizeiten, dieses Jahr hatten wir übrigens die 75. Freizeit und viel freie Zeit außerhalb der wöchentlichen Gruppenstunden miteinander gestaltet. Nicht ohne Grund haben wir für den Ort unserer diesjährigen Jubiläumsfeier den Vereinsacker gewählt, hier hat viel gemeinsame Freizeit stattgefunden. In der ersten Zeit unserer Gruppe gab es altersbedingte Aktionen mit Übernachtungen im CV-Heim und kleinen Wochenendaktionen. Nachdem die Gruppenmitglieder im Jahre 1984 die damalige Altersgrenze von acht Jahren erreicht hatten, fuhren wir bis 1993 in die Sommerfreizeiten des CVJM-Kreisverbandes. Daneben immer mindestens zweimal im Jahr Wochenendfreizeiten im Freizeitheim in Münchweiler oder in verschiedenen Jugendherbergen, teilweise zusätzlich Winterfreizeiten "zwischen den Jahren".
Seit 1994 führen wir unsere eigenen Sommerfreizeiten durch; so fuhren wir dreimal nach Italien, jeweils zweimal nach Spanien und Dänemark sowie jeweils einmal nach Frankreich, Ungarn und heimatnah an die fränkische Saale. Daneben weiterhin Wochenendfreizeiten, Winterfreizeiten und ein paar Jahre lang sogar eine Autorallye. Zeitbedingt haben wir seit 2004 pro Jahr noch eine einzelne Freizeit (aktuell im Spätsommer) die uns immerhin über ein auf sechs Tage verlängertes Wochenende in unser Freizeitheim nach Münchweiler führt, mit dem wir uns über viele Wochenendfreizeiten seit April 1984 und einer Vielzahl von Gruppenarbeitseinsätzen verbunden fühlen.
Inzwischen sind Gruppenmitglieder dieser Gruppe selbst in der Gruppenarbeit, in Arbeitskreisen und Ausschüssen oder als Beauftragte im Verein tätig.
Natürlich sind es inzwischen andere Gruppenstunden als 1982, wir sind offiziell zwar immer noch zehn Gruppenmitglieder, aber andere Prioritäten, wie Familie, Beruf und Erholungsbedürfnis am Wochenende spiegeln sich selbstverständlich auch in den Anwesenheitszahlen der aktuellen Gruppenstunden wieder.
Ich möchte den Gruppenmitgliedern danken, die bestrebt sind durch regelmäßige Anwesenheit unsere Gruppe am Leben zu halten. Die anderen möchte ich an dieser Stelle motivieren ggf. an dem einen oder anderen Samstag sich zusätzlich aufzuraffen und gemeinsame Zeit mit uns zu verbringen, einfach weil der Begriff „Gruppe“ mehrere voraussetzt, einfach so vorbeikommen, einfach so wie früher. Klar sind die Anwesenheitszahlen von Weihnachtsfeiern nicht durchgehend zu erreichen, aber man wird ja noch träumen dürfen, einfach so. Ich würde mich freuen wenn wir das was uns zusammenhält mit Gottes Hilfe kultivieren und pflegen, einfach so.
Ich danke Gott für seinen Segen in den vergangenen 25 Jahren ich Danke Euch für Eure Aufmerksamkeit.